24.03.2004
Perth ist erreicht. Hier werde ich die nächsten Tage verbringen und um es vorweg zu nehmen - endlich mal eine nette Stadt!
Perth hat eine richtige Innenstadt mit Fußgängerzone usw. Dazu gibt es viele Parks und herrliche Strände. Wenn man jetzt noch bedenkt, daß Perth eine der sonnigsten Städte Australiens ist, ist das doch perfekt, oder?
Auch zu erwähnen sind natürlich die "Foodstalls", in den es sich herrlich asiatisch essen läßt. Und das dazu ausgesprochen preiswert!
Besonders hat mir aber der Kings Park/Botanische Garten gefallen. Einfach nur mal unter einem Baum im Schatten zu sitzen und zu lesen hat nach der vielen Fahrerei auch was!

27.03.04
Nun geht die Reise weiter entlang der Küste bis nach Lancelin. Hier endet die Straße für normale Autos und es geht über eine sehr anspruchsvolle Piste weiter. Teilweise muß man über felsige Piste fahren, teilweise geht es aber auch direkt über den "Beach".
Plötzlich passiert es! Die Heckklappe des Nissan ist schon eine ganze Weile lose - nun brechen die Schaniere endgültig und die Klappe fällt fast ab. Zwar hält sie noch, aber der Staub der Piste kann nun ungehindert ins Auto strömen. Jetzt wäre echt eine Staubmaske angenehm! Na, auch das überstehe ich und erreiche die Pinnacles im Naumburg NP.
Diese eigenartige Landschaft ist sicher einer der Höhepunkte meiner Reise entlang der Westküste. In groben gelben Sand reihen sich die Pinnacles auf. Ich bin auch zur richtigen Tageszeit da, so daß sich ein herrliches Spiel der Farben zeigt.

28.03.04
Nach einer Nacht mit Camping irgendwo an der Küste erreiche ich Kalbarri. Attraktion ist der NP, durch den der Murchison River fließt. Im Laufe der Zeit hat er sich eine Schlucht in die ansonsten eher flache Umgebung gefressen. Am nächsten Tag wage ich dann auch eine Wanderung. Diese ist zwar nur 8 km lang, aber Temperaturen jenseits der 40°C und tausende Fliegen lassen sie doch schon sehr anstrengend werden. Aber es lohnt sich und gegen die Fliegen habe ich mir ja schließlich ein ausgesprochen kleidsames Netz zugelegt.
Sind die Fliegen auch nicht nett (mein Arm auf dem Bild ist nur ein kleiner Ausschnitt der Plage), so ist der Dornenteufel, der meinen Weg kreuzt um so schöner!

30.04.04
Ich erreiche Monkey Mia. Dieser Park ist vor allem bekannt für seine Delphine, die täglich zur Fütterung an den Strand kommen. So kann ich auch ein paar Fotos machen, obwohl man sehr eingeschränkt ist. Aber am Nachmittag begegnen mir die Delphine einfach so beim Schwimmen. Leider ist das Wasser recht trübe, so daß man auf den Bildern eher erraten muß, was dort herumschwimmt.
Aber nicht nur Delphine gibt es hier anzuschauen, auch Stromatolithen gibt es in dem teilweise sehr salzhaltigen Wasser der Shark Bay. Schon erstaunlich, was so einfache Organismen wie Blaualgen so aufbauen können!
Schön ist auch der Shell Beach, der nicht aus Sand, sondern aus Milliarden kleiner Muscheln besteht.
Die Fahrt in den Francois Peron NP ist mühsam, da es über tiefsandige Pisten geht und ich zwei junge deutsche Urlauberinnen mitgenommen habe. Eine der beiden erweist sich als nicht pistentauglich, ihr wird einfach nur schlecht. Leider ist die Piste, wie sie nun einmal ist - holprig. Also muß sie leider leiden. Aber es sind ja insgesamt nur knapp 100 km...

01.04.04
Eine echt lange Fahrt! Nach 750 km erreiche ich Exmouth in dessen Nähe das Ningaloo Reef liegt. Es ist das zweite große Riff in Australien. Zwar ist es bei weitem nicht so bekannt wie das Great Barrier Reef, aber es soll mindestens genauso schön sein! Der kleine Ort Coral Bay erweist sich als einzige Baustelle, also fahre ich durch bis Exmouth. Aber auch Exmouth kann mich nicht begeistern. Ein paar häßliche Häuser und das war es schon. Die Stadt dient denn auch hauptsächlich als Ausgangspunkt für Tauchexkursionen. Mit meinem geplanten Tauchkurs wird es leider wieder nichts, da in Australien eine medizinische Untersuchung vorgeschrieben ist, die ich aber nicht habe. Der örtliche Taucharzt hat aber gerade Urlaub vor dem österlichen Ansturm. Na, was solls, in Thailand wird es eh viel billiger!
Am nächsten Morgen fahre ich in den NP und schnorchele ein wenig im Riff. Es ist fantastisch! Leider geht mir viel zu früh der Akku der Kamera aus, daher halt nur ein paar Bilder!

03.04.04
Nach einer ruhigen Nacht im NP fahre ich weiter in Richtung Karijini NP der etwas weiter im Landesinneren liegt. Etwa 15 km vor einem Roadhouse bleibe ich dann schließlich stehen... Ich hätte vielleicht doch etwas eher tanken sollen! Auch ein 120 l Tank ist irgendwann mal leer. Aber alles kein Problem, die Straße ist gut befahren und schnell bin ich am Roadhouse, wo ich mir einen Kanister leihen kann. Nach etwas Wartezeit nimmt mich auch jemand wieder mit zurück zum Auto und ich kann den Tank füllen. Aber wie war das jetzt gleich bei einem Diesel? Entlüften! Nach kurzer Suche finde ich die Entlüftungspumpe und nach einigem Pumpen merke sogar ich, daß man wohl erst ein vorhandenes Ventil öffnen muß. Also weiterpumpen. Und pumpen. Pumpen... Nach einer halben Stunde gebe ich es auf - es kommt einfach kein Sprit. Glücklicherweise kommt ein Ozzi vorbei, der das Problem von seinen Traktoren kennt - der Wagen steht zu schief. Also schleppt er mich kurzer Hand gerade und siehe da, nach ein paar weiteren Pumpversuchen kommt tatsächlich Diesel!
Also kann es weiter gehen und mit 2 Stunden Verspätung erreiche ich mein Ziel.

04.04.04 (schönes Datum, gell?)
Ich erkunde den Karijini NP. Toll! Vielleicht das Schönste, was ich bisher in Australien gesehen habe. Tolle Schluchten in denen man wandern kann und Pools in den man zur Erfrischung baden kann. So wandere ich den ganzen Tag herum, versenke meine Fototasche im Pool (nix passiert) und zelte abends auf einem schönen NP-Campingplatz. Und während ich dieses schreibe, erhalte ich Besuch von vielen lichtliebenden Tierchen (Heuschrecken).
Ach ja, es gibt auch ein Foto speziell für Antonia und Christina, die den Wunsch geäußert haben, mehr Tierfotos zu sehen. Mit den Känguruhs ist das aber nicht so einfach, denn die hüpfen ständig weg! Dieses hier war auf dem Campingplatz letzter Nacht und war ganz zutraulich!
Und...
Ein Foto ist natürlich für Andrea. Weil die BMW eben doch das bessere Motorrad ist! Zumindest habe ich hier noch keine XT getroffen, aber diesen netten Dänen, der durch Kanada, USA, Mexiko und nun Australien mit der Kuh fährt!!

05.04.04
Nichts besonderes an diesem Tag. Die Fahrt geht durch Port Headland, einer Stadt, die eigentlich nur zum Weiterfahren einlädt...
Die Übernachtung am 80 Mile Beach ist verhältnismäßig teuer für einen Campingplatz und der Strand kann eigentlich auch nicht überzeugen.

06.04.04
Ich erreiche Broome. Viele Traveler, die ich getroffen habe schwärmten von dieser "Stadt". Irgendwie kann ich das mal wieder nicht nachvollziehen - viel ist hier nicht geboten. Trotzdem bleibe ich zwei Tage zum Ausspannen.
Die einzige Attraktion ist die "Stairway to Moon". Im Watt spiegelt sich der Vollmond so, daß es aussieht , wie eine Treppe zum Mond.

08.04.04
Derby hat eigentlich nur den Baob Prism Tree zu bieten, in dem in früheren Zeiten Aboriginals eingesperrt wurden.
Ich fahre die Gibb River Road bis zum Windjana Gorge NP. Eine schöne Schlucht, die aber aufgrund des hohen Wasserstandes nicht weiter erkundet werden kann. Auch die weitere Fahrt entlang der ungeteerten Gibb River Road entfällt aufgrund des Hochwassers. Also muß ich wieder auf den Great Northern Highway zurück.

09.04.04
Vom Great Northern Highway geht es 53 km in den Purnululu NP (Bungles Bungles). Es werden die härtesten 53 km, die ich bisher in Australien zurückgelegt habe. Nach etlichen Flußdurchfahrten erreiche ich nach 2 Stunden mit nassen Füßen den Park. Die Flußdurchfahrten waren bis zu 70 cm tief - zu tief für mein undichtes Auto. Aber der Nissan hat es ja trotzdem gut geschafft!
Im Park sind die Straßen zum Glück etwas besser!

10.04.04
Ich wandere durch die Cathedral Gorge, die in einem großem Kessel endet. Der Weg soll 3 Stunden dauern, was mir unverständlich ist, den nach 40 min habe ich die Sache erledigt. Voller Tatendrang mache ich mich also auf den Weg in die Piccaninny Gorge. Hier kann man auch mehrere Tage wandern, ich aber nur ca. 3 Stunden hinauf. Bis dahin hat denn auch mein Wasser gereicht. Vielleicht waren 2 Liter doch zu wenig, denn es ist unglaublich heiß. Zwar kann ich ein kühlendes Bad in einem der Tümpel nehmen, aber mehr Trinkwasser habe ich deshalb trotzdem nicht. Als ich zurück am Auto bin geht es mir zwar nicht so schlecht wie den vielen Fischen in den ausgetrockneten Tümpeln, aber Kopfschmerzen habe ich trotzdem. Aber die umwerfend schöne Landschaft entschädigt für vieles!
Trotzdem erkunde ich auch noch die Echidna Chasm am anderen Ende des Parks. Es ist unglaublich, was Wasser für eine Kraft hat. Die Schlucht wird immer enger, so daß man am Ende knapp noch hindurch paßt. Etwas Besonderes für diese Gegend sind auch die Livingston Palmen am Anfang der Schlucht.

11.04.05
Die Sonne war doch zu viel! Es geht mir nicht sehr gut. Kopfschmerzen und Übelkeit. Ich lasse in Folge dessen Keep River und Gregory NP links liegen und fahre so weit wie möglich. Noch mehr Schluchten kann ich einfach nicht ertragen!

12.04.04
Ich muß einfach ausspannen. Daher beschließe ich nach Darwin zu fahren. Zwei Tage "Nichts-Tun" folgen. Das Kino ist meine größte Leistung dieser Tage. "The secret Window" - kann ich sehr empfehlen!

Bilder