06.03.2004
Die Great Ocean Road ist natürlich ein beliebtes Ausflugsziel. Entsprechend schwierig wird es einen Zeltplatz zu finden. Schließlich finde ich einen auf dem es sogar Koalas gibt!

07.03.04
Die Fahrt entlang der GOR ist beeindruckend. Die Felsen an der Küste können höchstens bei Sonnenschein schöner sein (...). Aber auch viele andere Touristen finden das echt schön hier...

08.03.04
Die Nacht verbringe ich im Canuda NP auf einem Basic Camp am Meer. Da der Park einen sehr schönen Eindruck macht, fahre ich mit dem Nissan entlang der Tracks. Es ist offiziell erlaubt und zum Wandern gibt es auch wenig Möglichkeiten. Die Tracks sind anspruchsvoll und zum Teil tiefsandig. Dann entdecke ich einen Track, der direkt am Strand lang geht. Ich folge der Piste, bis plötzlich die Spuren aufhören. Und da ist es schon passiert. Ich versinke bis zum Bodenblech im Sand. Nach 2 Stunden, einer zerstörten Campingmatte, tausenden Flüchen und massenhaft Sand im Auto komme ich die 20m zurück auf die Piste. An ein Foto habe ich nicht gedacht, da auch noch die Flut kam und das Wasser schon bis auf 3 m an mein Auto herankam. Eine gewisse Panik ist wohl verständlich!
Im weiteren Tagesverlauf habe ich den Park erkundet, der wirklich wunderschön ist. Sogar zu einem Bad im Ozean hat es gereicht, wenn auch der Kampf gegen die stechenden Marchflies ermüdend ist.

09.03.04
Die Fahrt geht weiter entlang der Küste mit kurzen Abstechern zum Meer. Am Nachmittag erreiche ich Adelaide. Auf den ersten Blick eine langweilige Stadt, die einen sehr geplanten Eindruck macht. Zumindest kann man sich nicht verfahren. Die Übernachtung im Backpacker ist nett (Annies Place). Ich finde schnell Kontakt zu anderen Reisenden und so beschließen wir am Abend die örtlichen Pubs zu erkunden.

10.03.04
Den Tag verbringe ich in Adelaide. Die Stadt zeigt sich auf den zweiten Blick als nett. Es gibt eine Fußgängerzone und viele kulturelle Veranstalltungen (naja, ich war in keiner...). Zwischen den modernen Hochhäusern stehen auch noch viele Bauwerke aus viktorianischer Zeit, so daß sich ein recht abwechselungsreiches Bild ergibt.
Am Nachmittag begebe ich mich auf die Suche nach einer Reisebegleitung und werde auch fündig. So werde ich dann die nächsten Wochen mit Birgit (Biggi) verbringen, die auch auf dem Weg nach Perth ist.

11.03.04 - 12.03.04
Wir erreichen den Flinders Range NP. Schon im Outback gelegen, zeigt sich dieser NP äußerst abwechslungsreich. Schroffe Berge sind durchzogen von grünen Flußtälern, die allerdings allesamt ausgetrocknet sind. Dann wieder kahle Flächen, auf denen außer ein paar Büschen nichts wächst. Ich finde die Landschaft toll. So stelle ich mir Australien vor.
Die sichtbare Tierwelt beschränkt sich auf Emus und viele Känguruhs. Es sind zum großen Teil rote Riesenkänguruhs. Für mich sehen die aber auch nicht groß anders aus als die grauen Riesenkänguruhs des Ostens. An Vögeln gibt es außer den Emus eigentlich nur Raben und gelegentlich ein paar Papageien.
Reichlich gibt es dagegen von den Buschfliegen. Sie sehen aus wie Stubenfliegen, sind etwas kleiner und tun einem nichts. Außer, daß sie es lieben in Ohren, Nase und Mund zu kriechen. So wandert man denn auch hauptsächlich mit schlagenden Armen durch die Gegend.

13.03.04
Von den Flinders Range geht es weiter nach Westen. Die Strecke ist nicht besonders schön. Im wesentlichen geht es vorbei an riesigen Getreidefeldern und Weiden. Irgendwo an der Küste schlagen wir unsere Zelte auf.

14.03.04
Immer weiter nach Westen. Bis Perth sind es ja auch nur schlappe 2300 km. Nach weiterer Fahrt durch Felder erreichen wir die Nullabor Plains. Eine fast baumlose Gegend, die sich über hunderte von Kilometern hinzieht. Die Strassen erfordern immer weniger Lenkbewegung - es geht halt kilometerlang immer nur geradeaus.
Strassenschilder warnen vor allen möglichen Tieren und tatsächlich begegnen wir einer großen Dromedarherde!
Einen Platz zum Übernachten zu finden ist wahrlich nicht schwer, denn an der Steilküste ist genug Platz für Bushcamping.

15.03.04
Die Strecke entlang der Nullabor-Ebene scheint kein Ende zu nehmen. Eigentlich könnte man meinen, eine langweilige Gegend. Aber ich finde sie toll. Diese Endlosigkeit hat schon was. Wo kann man in Europa schon mal mehr als ein paar Kilometer über eine wirklich flache Ebene schauen?

Geradeaus
147 km geradeaus! Was soll daran spannend sein? Die meisten werden sagen - Nichts!
Aber dem ist nicht so. Habt Ihr schon mal die Gelegenheit gehabt geradeaus zu denken? Bei uns muß man doch immer um die Ecke denken. Es gibt einfach nicht viel, was geradeaus ist. Wenn ein Mensch "geradeaus" ist und einfach seine Meinung sagt, ist er in der Regel der Böse und muß anschließend irgendwelche Möglichkeiten finden, das ganze zu relativieren. Man muß sich geradezu "verbiegen", um den Frieden wieder herzustellen. Habt Ihr schon einmal versucht, in einem etablierten System Mißstände wirklich beim Wort zu nennen? Ich meine nicht, das Ganze zu umschreiben, wie z.B. das ist schon echt toll so, aber vielleicht könnte man hier oder da eine kleine Verbesserung...
Nein ich meine: Das ist echt schlecht, alle sind unzufrieden, das MÜSSEN wir ändern!
Habt Ihr das mal versucht? Ich ja. Viel Spaß!
Also geradeaus ist gar nicht langweilig, auch beim Autofahren nicht. Man kann über so vieles nachdenken, sich an der nicht ändernden Landschaft sattsehen - Und ist frei!
Das Einzige, was einem dieses Geradeaus echt vermiesen kann, ist das Moderne, die Regeln bei der Arbeit - oder die Technik. Meinem Auto wäre jedenfalls eine leichte 8° Kurve nach links viel lieber gewesen. Zumindest zieht die Lenkung immer dahin...

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