25.02.2004
Nachdem der Weiterflug von Auckland überraschend schnell und unkompliziert stattgefunden hat, bin ich nach ca. dreistündigen Flug in Sydney gelandet. Der Flug war wackelig und durch die dicke Wolkenschicht war nichts zu sehen. Die Einreise war wie erwartet völlig problemlos - kein Aufenthalt beim Zoll!
Der erste Blick aus dem Flughafen war dann aber doch deprimierend - Regen!!
Naja, das kenne ich ja schon. Weiter geht es mit dem Bus in den Stadtteil Glebe ins Glebe Point Backpacker. Außer, daß das Hostel die Buskosten übernommen hat, kann ich aber nichts Gutes darüber berichten. Es ist relativ teuer und das 4-Bett-Zimmer in dem ich unterkomme stinkt. Über die sanitären Anlagen mag ich gar nicht berichten. Also trotz der Empfehlung im Reiseführer ein echter Griff ins Klo. Ach, lieber doch nicht...
Am nächsten Tag geht es dann auf Autosuche. Im Stadtteil Kings Cross gibt es einen Traveler-Car-Market in einer Tiefgarage. Schnell stelle ich fest, daß die Preise erheblich über denen in Neuseeland liegen. Meinen Plan ein Allradfahrzeug zu kaufen muß ich wohl begraben. Angetan hat es mir aber ein echter VW Bulli, Bj. 77. Nur hat das gute Stück schon ca. 360.000 km auf dem Buckel! Dafür ist er richtig nett eingerichtet. Mit Bett und Küche, incl. Kühlschrank. Außerdem hat er ein tolles Hochdach. Einzig der Preis von 4500 $ schreckt doch sehr. Zwar läßt sich hier sicherlich noch viel handeln, aber nach langer Überlegung und eigenen leidvollen Erfahrungen mit Bullis entscheide ich, mich doch noch mal umzuschauen. Nächster Anlaufpunkt ist Travallers Auto-Barn. Ein auf Traveler spezialisierter Autohändler der Autos mit Rückkaufgarantie verkauft. Mein Traum 4 WD rückt in immer weitere Ferne, den der billigste kostet 8500 $ und sieht dabei nicht mal toll aus. Aber auch die anderen Wagen sehen für die sehr hohen Preise nicht überzeugend aus, auch wenn man 40% als Rückkaufgarantie anbietet.
Frustriert verbringe ich eine weitere Nacht im Backpacker und denke über Miete nach. Aber die Preise sind auch nicht gerade toll und über längere Zeit wird das sehr teuer.
Am nächsten Tag suche ich einen weiteren Autohändler mit Rückkaufgarantie auf. Auto Becker.
Und da steht er! Ein wunderbarer Nissan Patrol 4WD. Für sagenhafte 2999 $. Also gleich mal anlassen das gute Stück. Aber als erstes ist mal die Batterie kaputt. Also wird überbrückt und der Diesel schnurrt los. Eine kurze Probefahrt und das Teil ist gekauft!
Ich meine, daß Auto sieht jetzt nicht unbedingt aus, wie frisch aus dem Landen und der deutsche TÜV würde mich wahrscheinlich verhaften lassen, aber immerhin hat er jetzt eine neue Batterie, praktisch neue Reifen und er bekommt noch einen Ölwechsel. Er wird schon durchhalten....

26.02.04
Mittags sollte ich den Wagen abholen, aber erstens geht nun der Tacho nicht mehr und zweitens hat er hinten keine Anschnallgurte und kann so nicht zugelassen werden. Ich solle doch später noch einmal anrufen! Das mache ich, aber der Wagen ist immer noch nicht fertig. Also fahre ich einfach mal hin, um nach dem Rechten zu sehen. Das wirkt - Nun arbeiten auf einem Mal gleich drei Leute an dem Fahrzeug. Zu meiner Überraschung auch ein Aborigial.
Der Wagen fährt! Aber wie man auf die blöde Idee kommen kann den Innenraum mit Silikonspray einzusprühen (nimmt man eigentlich nur für die Reifen) kann ich nicht nachvollziehen. Aber mit Backofenreiniger bekomme ich auch das in den Griff...

27.02.04
Heute nun die erste Fahrt. Es geht in die Blue Montains. Nachdem ich extensiv eingekauft habe (ich will ja ein bißchen besser leben, als in NZ) erreiche ich ein Basic Camp an Perrys Lookout. Basic Camp bedeutet dabei, daß außer einem Plumsklo (aber mit Toilettenpapier) nichts geboten ist. Dafür ist die Landschaft um so schöner!

29.02.04
Eine Wanderung führt mich durch den Grand Canyon. Der ist zwar bei weitem nicht so groß, wie der in den USA, aber doch sehr schön. Reichlich subtropischer Regenwald, maßenhaft knallrote Flußkrebse und nette Echsen begleiten einen auf dieser dreistündigen Wanderung.

01.03.04
Nebenbei habe ich die Zeit genutzt einige kleine Reparaturen (Innenlicht, Radio raus, Tankbelüftung usw.) zu erledigen. Allerdings bleibt immer noch ein Problem - Der Wagen stinkt innen nach Abgasen. Alles abdichten der Heckklappe hat nicht geholfen. Der Auspuff ist hinten einfach zu kurz. Es fehlt schlicht ein Stück. Aber da wird mir schon noch was einfallen.
Der Tag vergeht mit Dichtungsversuchen und dem Bemühen, das Lenkrad halbwegs gerade zu stellen. Zumindest das gelingt mir Dank gekauften Werkzeuges. Irgendwie mag ich dieses Auto - Es tut wenigstens nicht so, als sei es perfekt!
Abends zelte ich im Morton NP an einem Fluß. Es ist unglaublich schön hier. Viele Vögel, sehr aufdringliche Enten, die mir überall hin nachlaufen und mein erster Wombat!
Und dazu Spagetti mit Olivensoße... (gestern gab es übrigens Huhn mit grünem Chili! - Dem Gaskocher sei dank.)
Wenn ich die Schönheit betrachte, die ich alleine die ersten Tage hier gesehen habe und nun mit einem fantastischen Kookaburra- (lachender Hans) Konzert hier am Fluß sitze, kann ich eigentlich nur sagen, Australien ist fantastisch!

Bilder